Datenschutz auf Social Media: Was du wissen musst

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Die Nutzung von sozialen Medien ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter und LinkedIn ermöglichen es uns, in Echtzeit zu kommunizieren, Informationen auszutauschen und unsere Erlebnisse zu teilen. Diese allgegenwärtige Nutzung birgt jedoch auch erhebliche Risiken für unsere Privatsphäre und den Datenschutz. Datenschutz auf Social Media ist daher ein zunehmend wichtiges Thema, das jede:r Nutzer:in und jedes Unternehmen verstehen sollte.

Die Rolle von Social Media im Alltag

Social Media Plattformen, wie Facebook, Instagram und Co., sind zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Sie ermöglichen uns, mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben, Fotos und Videos zu teilen und uns über aktuelle Ereignisse zu informieren. Soziale Netzwerke sind nicht nur für den persönlichen Austausch wichtig, sondern spielen auch eine zentrale Rolle in der Geschäftswelt. Unternehmen nutzen diese Plattformen, um ihre Reichweite zu erhöhen, Werbung zu schalten und direkt mit ihrer Kundschaft zu kommunizieren.

Datenschutz auf Social Media

Datenschutz auf sozialen Netzwerken bezieht sich auf den Schutz personenbezogener Daten, die auf diesen Plattformen geteilt werden. Dazu gehören Namen, E-Mail Adressen, Fotos, IP Adressen und andere persönliche Informationen. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stellt sicher, dass Unternehmen die Daten ihrer Nutzer:innen nur mit deren Einwilligung und unter Einhaltung strenger Vorschriften verarbeiten dürfen. Diese Dinge kannst du sofort unternehmen:

Überprüfe deine Datenschutzeinstellungen

Die meisten Social Media Plattformen bieten umfangreiche Datenschutzeinstellungen. Nimm dir die Zeit, diese zu überprüfen und anzupassen. Stelle sicher, dass nur Personen, denen du vertraust, deine Posts sehen können und sensible Informationen nicht öffentlich zugänglich sind.

Sei vorsichtig mit personenbezogenen Daten

Vermeide es, zu viele persönliche Details online zu teilen. Dies beinhaltet Geburtsdatum, Adresse und Telefonnummer. Je weniger personenbezogene Daten von dir öffentlich zugänglich sind, desto besser kannst du deine Privatsphäre schützen. Beim Social-Media-Monitoring sind datenschutzrechtliche Aspekte zu beachten: Personenbezogene Daten dürfen nur erhoben, gespeichert und genutzt werden, wenn die betroffenen Personen zugestimmt haben oder die Daten öffentlich zugänglich sind. Bei Unsicherheit sollte eine Anonymisierung erfolgen. Keine Sorge, dein persönlicher Social Media Auftritt wird nicht darunter leiden.

Beachte dabei: Datenschutz betrifft auch fremde Daten. Ein bekanntes Beispiel: Soziale Netzwerke bieten oft an, Kontakte durch Hochladen deines Adressbuchs zu finden – dabei werden E-Mail-Adressen deiner Kontakte preisgegeben. Auch bei Fotos heißt es auf Nummer sicher gehen: Fotos mit anderen Personen sollten nur mit deren Zustimmung hochgeladen und markiert werden.

Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene für deine Accounts. Neben dem Passwort benötigst du einen zweiten Verifizierungsschritt, wie etwa einen Code, der an dein Smartphone gesendet wird. Diese Möglichkeit ist besonders beliebt, um die persönlichen sozialen Medien abzusichern und sicherzustellen, sodass nur der oder die Eigentümer:in des Kanals Zugriff darauf hat.

Umgang mit Social Media Apps und Plattformen

Drittanbieter-Apps beschränken

Viele Social Media Plattformen bieten die Möglichkeit, sich über Drittanbieter-Apps anzumelden. Das Manko daran: Diese Apps haben oft Zugriff auf deine persönlichen Daten. Was du tun kannst: Beschränke die Anzahl der Apps, die Zugang zu deinem Account haben, und überprüfe regelmäßig, welche Berechtigungen du ihnen erteilt hast.

Regelmäßige Updates

Was haben Updates mit dem Datenschutz zu tun, fragst du dich? Nun ja, so einiges! Halte deine Apps und Geräte stets auf dem neuesten Stand. Updates enthalten oft wichtige Sicherheitsverbesserungen, die dich vor neuen Bedrohungen oder potenziellen Hackangriffen schützen können. So gehst du auf Nummer sicher!

Datenschutzrichtlinien lesen

Jetzt mal ehrlich: Wer liest sich wirklich die Datenschutzrichtlinien durch? Laut einer Studie stimmen 73 % der User:innen der Datenschutzbestimmung von Plattformen zu, ohne diese gelesen zu haben. Es mag langweilig erscheinen, aber das Lesen der Datenschutzerklärung der Social Media Plattformen kann dir wichtige Informationen darüber geben, wie deine Daten verwendet werden. So kannst du informierte Entscheidungen darüber treffen, welche Plattformen du nutzen möchtest.

Verantwortung der Social Media Plattformen

Transparenz und Verantwortlichkeit

Plattformen wie Facebook und Instagram sind gesetzlich dazu verpflichtet, transparenter im Umgang mit den Daten ihrer Nutzer:innen zu sein. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU hat dazu geführt, dass Nutzer:innen besser informiert werden müssen, wie ihre Daten gesammelt, verwendet und geschützt werden.

Datenverschlüsselung

Viele Plattformen nutzen inzwischen fortschrittliche Verschlüsselungstechniken, um die Sicherheit der Daten während der Übertragung und Speicherung zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig, um zu verhindern, dass sensible Informationen in die falschen Hände geraten. Die Social Media Plattform WhatsApp nutzt seit einiger Zeit die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Damit wird sichergestellt, dass niemand - nicht einmal die Plattform selbst - auf deine Nachrichten zugreifen kann.

Datenminimierung

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Datenminimierung. Plattformen sollten nur die absolut notwendigen Daten sammeln und speichern. Dies reduziert das Risiko von Datenschutzverletzungen und hilft, die Privatsphäre der Nutzer:innen besser zu schützen.

Nutzerverhalten und Datenschutz

Bewusstsein schaffen

Ein großer Teil des Datenschutzes hängt vom Verhalten der Nutzer:innen ab. Es ist wichtig, ein Bewusstsein für die Risiken zu schaffen und verantwortungsbewusst mit den eigenen Daten umzugehen. Informiere dich regelmäßig über aktuelle Datenschutzrichtlinien und -praktiken.

Sensibilisierung für Phishing-Angriffe

Phishing-Angriffe sind eine häufige Methode, um an persönliche Daten zu gelangen. Sei vorsichtig bei E-Mails oder Nachrichten, die dich auffordern, persönliche Informationen preiszugeben oder auf verdächtige Links zu klicken.

Doch wie kannst du dir sicher sein, dass die Mail kein Fake ist? Vertrauenswürdige Plattformen werden niemals nach deinem Passwort oder anderen sensiblen Daten fragen. Wenn du also ein Mail von deiner Bank bekommst, wo du zwecks "Überprüfung" deine Kreditkarteninformationen eingeben musst, kannst du dir (fast) sicher sein, dass diese Mail eine Phishing Mail ist. Auch ein Blick auf Absender:in ist empfehlenswert; bei verdächtigen E-Mail-Adressen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit von Betrug ausgegangen werden.

Datenschutz bei der Nutzung von Social Media für Unternehmen

Unternehmensrichtlinien

Unternehmen, die Social Media, wie Facebook und Co. nutzen, sollten klare Richtlinien für den Umgang mit Daten ihrer Kund:innen und Mitarbeiter:innen haben. Diese Richtlinien sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um den neuesten Datenschutzbestimmungen zu entsprechen. Ein Blick in die Richtlinien lohnt sich auf jeden Fall!

Ein weiterer Punkt: Schulungen für Mitarbeiter:innen. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter:innen, die mit Social Media arbeiten, über die besten Datenschutzpraktiken informiert sind und regelmäßig geschult werden. Dies hilft, unbeabsichtigte Datenschutzverletzungen zu vermeiden und die Sicherheit der Daten zu gewährleisten. Unternehmen, die großen Wert auf Datenschutz legen, können dies als Wettbewerbsvorteil nutzen. Verbraucher:innen vertrauen Marken eher, die transparent und verantwortungsbewusst mit ihren Daten umgehen.

Doch was passiert bei Datenschutzverletzungen? Sie können erhebliche Folgen haben. Persönliche Daten können missbraucht werden, um Identitätsdiebstahl zu begehen oder betrügerische Aktivitäten durchzuführen. Es ist wichtig, sich der möglichen Konsequenzen bewusst zu sein und Maßnahmen zu ergreifen, um sich zu schützen.

Die Rolle der Regierung und Regulierungsbehörden

Regierungen und Regulierungsbehörden spielen eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung von Datenschutzgesetzen und -vorschriften. Sie überwachen die Einhaltung der Gesetze und ergreifen Maßnahmen gegen Unternehmen, die gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen.

Tipps für einen bewussteren Umgang mit Social Media

Um den Datenschutz zu verbessern und die Nutzung von Social Media bewusster zu gestalten, können folgende Tipps hilfreich sein:

  • Einfacher gesagt als getan: Reduziere die Zeit, die du auf Social Media verbringst. Ein Digital Detox tut gelegentlich ganz gut und reduziert somit auch die Anfälligkeit auf Datenschutz Fallen in den sozialen Medien.
  • Verwende Datenschutz-Tools und -Einstellungen, um deine Informationen zu schützen. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei Messengern wie Signal oder Whatsapp sorgt etwa dafür, dass nur Sender:in und Empfänger:in einer Nachricht diese lesen können.
  • Sei selektiv mit den personenbezogenen Daten, die du teilst. Teile etwa deine Haupt-E-Mail Adresse nur mit vertrauenswürdigen Kontakten und für wichtige Accounts; verwende alternative E-Mail-Adressen für Newsletter-Anmeldungen oder Online-Einkäufe, um Spam zu vermeiden. Daten wie Geburtsdatum und Adresse sind besonders sensibel und sollten nur in zwingenden Fällen und nur auf vertrauenswürdigen Webseiten angegeben werden, etwa bei der Beantragung offizieller Dokumente oder beim Online-Banking.
  • Informiere dich regelmäßig über die Datenschutzrichtlinien der Plattformen, die du nutzt. Wir wissen, die Datenschutzrichtlinien der sozialen Medien sind relativ trocken, aber dennoch wichtig. Nimm dir Zeit und erfahre, was mit deinen Daten in den Netzwerken passiert.

Auch zum Thema Bilder auf Social Media und ihre Verwendung haben wir einen passenden Blogartikel für dich.

Fazit

Datenschutz auf Social Media ist ein komplexes, aber entscheidendes Thema in der heutigen digitalen Welt. Indem du dich aktiv mit deiner Datenschutzerklärung und -einstellungen auseinandersetzt, verantwortungsbewusst mit persönlichen Informationen umgehst und auf die Sicherheit deiner Accounts achtest, kannst du deine Privatsphäre in den sozialen Medien besser schützen.

Sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen müssen sich kontinuierlich über die neuesten Entwicklungen und Best Practices im Bereich Datenschutz informieren, um den Schutz persönlicher Daten zu gewährleisten und Vertrauen aufzubauen.


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datenwerk | Team Farner